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Spinnweben

ein Monat mit dem neuen Notebook (Acer Aspire 3820G)

Alexander Bochmann Friday 11 of February, 2011
Vor ziemlich genau einem Monat habe ich mir ein neues Notebook gekauft (Acer Aspire 3820G-5464G75Nks 3G (cache)). Mein letztes eigenes System davor war ein Apple iBook G4 - die 800MHz-Variante, also erste Generation und damit inzwischen ziemlich genau 6 Jahre alt.

Die Rahmenbedingungen waren:
  • auf keinen Fall größer als 13.3" - da man heutzutage im bezahlbaren Bereich scheinbar nur noch 16:9 - Format bekommt, ist das eigentlich schon fast zu groß
  • Core i5 wäre nicht schlecht - würde mir erstmal auch den Kauf eines neuen Spiele-PCs ersparen (der Pentium-4 zuhause ist echt am Ende)
  • aus dem gleichen Grund: Halbwegs spieletaugliche Graphikkarte (meine Meßlatte ist im Moment World Of Tanks)
  • nicht zu schwer (aus irgendeinem Grund schleppe ich mein Notebook immer mit mir rum)
  • optisches Laufwerk muss nicht sein
  • matter Bildschirm wäre schön gewesen - ist aber in einer erträglichen Preisklasse nicht zu haben

Natürlich hätte ich gerne wieder ein MacBook gekauft - insbesondere um weiter MacOS X einsetzen zu können. Das halbwegs vergleichbare 13" MacBook Pro hätte dann aber mit 1450EUR über EUR600 mehr gekostet als das Acer (und dann wäre es als CPU nur ein Core 2 Duo gewesen statt dem i5).

So viel zum aussenrum - auf die Acer 3820G - Serie hatte ich mich dann ziemlich bald eingeschossen; die 3G - Variante ist es aber nur geworden, weil es das gerade bei Computeruniverse als reduzierte Retoure gab. Zu den genauen technischen Daten einfach dem Link am Anfang des Artikels folgen...

Bisher bin ich ganz zufrieden damit - sogar Windows 7 ist erträglich (wenn auch Home Premium ein paar ärgerliche Einschränkungen hat):
  • Die Tastatur wird in vielen Testberichten bemängelt - das kann ich nicht nachvollziehen, und im Vergleich zum alten iBook ist sie sogar eine echte Verbesserung.
  • Verarbeitung ist in Ordnung, insgesamt sogar ganz schick - rein optisch der einzige Ausreisser der leicht schief sitzende Schutzeinschub im Cardreader-Schacht. Die vielen glatten Oberflächen sind natürlich anfällig für Fingerabrdücke - Acer liefert nicht umsonst ein Microfasertuch mit...
  • Der Bildschirm spiegelt zwar heftig (seufz), ist aber ausreichend hell - im Netzbetrieb in der Maximaleinstellung sogar deutlich zu hell
  • Die beiden Lüfter laufen erwartungsgemäß an, sobald das System zu tun hat, ich finde die Lautstärke aber erträglich (der CPU-Lüfter hat bei mir am Anfang leicht gerappelt, inzwischen scheint sich das aber gegeben zu haben). Im Desktop-Betrieb bewegen sich die Lüfter garnicht (oder nicht hörbar).
  • Zumindest World of Tanks läuft selbst mit maximalen Graphikeinstellungen hervorragend (aber vielleicht sind auch nur meine Ansprüche niedrig - mancher Spielefreak wird 30 fps für nicht ausreichend halten und die Details runterdrehen).
  • Umschaltung zwischen der Radeon-Karte und der Intel-Chipsatzgraphik (geht übrigens nur im Batteriebetrieb) funktioniert unter Windows ohne Probleme
  • Akku-Laufzeit ist für eine Variante mit 6 Zellen OK - 8 Stunden sind es natürlich nicht, aber 5 werden es mit der Intel-Graphik bei normaler Nutzung durchaus.

Was mir sonst noch so aufgefallen ist:
  • Das System läuft einwandfrei unter Linux (Debian Squeeze) - allerdings ist die Akkulaufzeit kürzer: Da wird zwar die Chipsatzgraphik verwendet, aber Linux kann den Radeon-Chip nicht abschalten und lässt ihn weiter fleissig Strom fressen. (Sieht aber so aus, als könnte sich da noch was tun - Stichwort vga_switcheroo (cache)). Debian erkennt ausserdem nicht, wann der Akku leer ist - bei 0% Ladestand hat dann erstmal die Festplatte angehalten...
  • Natürlich liefert Acer für die verbaute Mobility Radeon 5650 einen eigenen Treiber, und der ATI-Referenztreiber funktioniert nicht (vermutlich wegen der proprietären Umschaltfunktion mit der Intel-Graphik). Je nachdem, ob Acer sich da nochmal zu Updates hinreissen lässt oder nicht, kann das irgendwann relativ ärgerlich werden.
  • Mit 16:9 - Bildschirmen werde ich mich wohl nie anfreunden...
  • Zumindest mit einem billigen HDMI nach DVI - Kabel gab's auf meinem TFT zuhause nur Pixelmüll. Da allerdings die Qualität des analogen VGA-Ausgangs bei 1280x1024 hervorragend ist, habe ich mich damit noch nicht weiter beschäftigt. (Die Auflösung bei Spielen immer wieder zwischen 1366x768 und 1280x1024 umschalten zu müssen, nervt übrigens unerwartet stark - aber da kann das Notebook jetzt nichts für.)
  • Das Gerät ist besser auf dem Tisch aufgehoben als auf den Beinen - die Abluft rechts und links kann recht warm werden.
  • Ein bischen schwerer als man vom äußeren Ansehen erwartet ist das ganze schon - ich vermute da mal jede Menge Kupfer für das Kühlsystem drin
  • Die Schnittstellenausstattung ist mit 3 * USB, Gbit LAN, VGA, HDMI, Audio, Cardreader nicht gerade üppig, aber für unterwegs ausreichend. Zuhause schadet ein USB-Hub nicht (bei mir hängt da dann Tastatur, Maus, Headset, und der Scanner dran - bleibt noch je ein Port für eine externe Platte und den DVD-Brenner).
  • Die Einstellmöglichkeiten im BIOS-Setup sind rudimentär. Das einzige was mir allerdings wirklich fehlt, ist eine Funktion um die NumLock - Taste bei einer externen Tastatur unabhängig zu setzen (gibt's zum Beispiel bei ThinkPads): Wenn man eine USB-Tastatur angeschlossen hatte, bei der NumLock an war, ist es dann auch auf der internen aktiv. Es gibt da zwar eine LED für, aber ich bin da jetzt trotzdem schon ein paar Mal drüber gestolpert.

Ein paar Haken gibt's durchaus auch, da sind jetzt aber keine katastrophalen Showstopper dabei:
  • Die im System verbaute Western Digital - Platte ist nicht nur relativ langsam, sondern hat auch eine ärgerliche Tendenz dazu, häufiger als nötig herunter zu fahren. Insbesondere im Netzbetrieb müsste das nicht sein.
  • Unter Last fiept (vermutlich) ein Spannungswandler auf dem Board hörbar. Finde ich persönlich störender als das Lüftergeräusch.
  • Kein Onscreen-Display für den Status der verschiedenen Wireless-Komponenten - bei Umschaltung über die Funktionstaste bin ich immer nicht ganz sicher, ob jetzt WLAN, Bluetooth, das 3G-Modem, oder alles ausgeschaltet ist. Die entsprechende LED kennt nur drei Zustände, aber ganz offensichtlich schaltet man sich da durch mehr Kombinationen durch. [edit]: Man sollte den "Launch Manager" nicht deinstallieren...
  • Aus irgendeinem Grund braucht die Applikation zum brennen der Recovery-DVDs (mit meinem nicht mehr ganz neuen externen USB-Brenner) zum Überprüfen der DVDs ungefähr drei Mal so lang wie zum eigentlichen Schreiben. Ok, das macht man nur einmal, aber ärgerlich war's trotzdem.
  • Die Deinstallation der ganzen mitgelieferten Sinnlos-Software hat mal locker einen Abend verbraten. Immerhin liess sich alles über die Windows-Softwareverwaltung reibungslos entfernen.

Angesichts des Preises von EUR800 gibt's für mich keinen Grund zu meckern. Dass man da den einen oder anderen Kompromiß eingehen muss, ist erwartbar - und richtig schwere Patzer hat Acer nicht eingebaut. Vor allem sehe ich im Moment keine Konkurrenzprodukte, die zu dem Preis etwas deutlich besseres anliefern.